Gelocht… erledigt
Es gibt Tage, da läuft nicht alles nach Plan. Heute ist so ein Tag. Eigentlich, so hatte ich mir vorgenommen, wollte ich drei Kilometer schwimmen, gern auch mehr.
Nun: Es blieb bei drei Kilometern und selbst die waren hingewürgt. Das hat aber nicht etwas damit zu tun, dass die Sportbahn im Erdinger Schwimmbad überfüllt ist. Im Gegenteil: So leer wie heute ist es selten. Es war einfach nicht die Klügste aller Ideen, direkt vom Frühstückstisch aufzustehen, – und es gab gutes Frühstück – die Schwimmtasche zu packen und loszufahren. Ein voller Bauch studiert nicht gern, das wussten schon die alten Römer. Er schwimmt auch nicht gern. Das weiß ich jetzt auch… wieder, denn das war ja nie ein großes Geheimnis.
Na gut, dann sind es eben nur drei Kilometer. Auf der 114. Bahn kommt mir ein Krampf in die Quere. Also raus aus dem Wasser, kurz ein wenig am Beckenrand hin- und hergehopst, dann wieder rein und die noch fehlenden sechs Bahnen nachgeholt. Das soll es dann gewesen sein. Man will es ja schließlich nicht übertreiben. Statt dessen also jetzt ab ins Dampfbad…
Doch auch der zweite Teil des Vorhabens geht kräftig in die Hose. Eigentlich wollte ich schön entspannt zwei oder drei Runden im Dampf genießen. Gerade sonntags ist da schwer was los. Da sind die besten Wedler Erdings zu Gange. Doch nach dem ersten Gang, gerade, als ich mich vom Ruheraum wieder zurück auf den Weg zum Dampfbad mache, spricht mich das freundliche Personal an.
„Ähm… ich weiß ja nicht, ob es Ihnen schon jemand gesagt hat“, fängt die Schwimmmeisterin an, räuspert sich und der neben ihr stehende Kollege ergänzt: „Nun ja. Sie haben da einen Cut in der Badehose… hinten. Vielleicht sollten Sie… also wir hätten auch Nähzeug da.“
Ich muss gar nicht erst lang überlegen oder das gar kontrollieren. Mir ist völlig bewusst, wie peinlich das ist, wenn es so aussieht, als wenn der Hintern die Hosennaht gesprengt hätte und man so an einem Sonntag Mittag durch’s städtische Schwimmbad stolziert. Und ich habe keine Ahnung, wie lang das wohl schon so ist. Womöglich schon beim Schwimmen. Verdammt…
Ich bedanke mich für den freundlichen Hinweis, der mir vermutlich zahlreiche, weitere Peinlichkeiten erspart.
„Ich glaube, dann landet die Hose sofort im Müll“, antworte ich, schlinge mir das Handtuch um die Hüfte, bedanke und verabschiede mich. Dann mache mich auf in Richtung Umkleidekabine. Sicherheitshalber immer schön mit dem Rücken zur Wand. Denn ein Loch ist ein Loch ist ein Loch:
Das Foto mit der Hose am Mann erspare ich Ihnen und mir.
Daheim angekommen folgen unmittelbar zwei Amstshandlungen:
1. Mülleimer auf und Hose hinein. Lange gehalten hat sie nicht.
2. Laptop auf und eine neue bestellen.
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1 Antwort
[…] suche ich den Fehler zuerst bei mir. Hängt mir ein Popel aus der Nase? Ist wieder einmal meine Badehose gerissen und ich habe es nicht bemerkt? Biete ich einen peinlichen, verstörenden, unangenehmen, […]