Mehr Meer wäre schön gewesen…

Ein wenig war schon zu lesen (also drei Beiträge) vom diesjährigen Sommerurlaub auf der griechischen Insel Euböa. So von der Wanderung in der Dimosari-Schlucht und zu  den antiken Säulen (Kylindri) am Mount Ochi. Aber das zentrale Thema dieses Blogs ist es ja nicht, über das Leiden der Sklaven in der Antike nachzudenken oder seine verlorene Schuhsohle zu betrauern. Es geht hier ja überwiegend ums Schwimmen. Also blicke ich in diesem Beitrag  darauf zurück und fasse zusammen:
Mehr Meer wäre schön gewesen, aber es hat nicht sollen sein. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub, der mittlerweile auch schon wieder drei Wochen her ist, fällt die Zahlenbilanz der geschwommenen Kilometer im Juli sehr bescheiden aus. 30 Kilometer, das ist für einen Monat verdammt wenig. Doch dafür ist nicht allein die Reise verantwortlich. Schon die Zeit vor unserem Griechenlandurlaub war nicht sehr ergiebig, zu wenig war ich geschwommen – und wenn, dann meistens nur kürzere Strecken als sonst. Im Freiwasser schwimme ich meistens nicht so lange wie im Freibad, das hängt zum Teil mit der Streckenauswahl zusammen, dann wieder mit der Wassertemperatur oder der mangelnden Bereitschaft, nach absolvierter Runde noch mal nachzulegen… wie auch immer.
Die vierzehn Tage an der ägäischen Küste aber haben sich erst recht als dürftig erwiesen.
Gerade mal 11 Kilometer sind in den zwei Wochen im Meer zusammengekommen, das ist ja nichts. In Kroatien 2015 war es doppelt so viel, wie ich in den alten Tabellen ersehen kann. Aber es gibt auch einen schwachen Trost: 2016 an der italienischen Versilia war es sogar etwas weniger als in diesem Jahr.
Man kann eben nicht alles haben – außer viele, gute Gründe, nicht geschwommen zu sein. Und davon gab es 2017 schon einige:

  • Allen voran eine zapfige Außenohrentzündung, die mich einige Tage vom Wasser fern hielt, wovon ja hier schon zu lesen war.
  • Einige Tage in der ersten Woche waren extrem windig. Ablandige Winde, die das Wasser aus der Bucht drückten, sind nicht unbedingt mein Fall. Was jetzt nicht heißen soll, dass es kein Wasser gab, aber dass das Kräftespiel aus Strömung, Wind und Wellen war mir nicht immer ganz geheuer. Da ist dann Baden im sicheren Bereich eine sinnvollere Alternative als sich schwimmend von Landzunge zu Landzunge zu bewegen, was ich sonst gern gemacht habe. Aber wenn ich vor etwas einen Risenrespekt habe, dann ist das Strömung im Meer. Ich will mich nicht von ihr mitziehen und ggf. zur nächst gelegenen Insel rund 60km südlich mitziehen lassen oder diese knapp zu verfehlen und dann 300km nach Kreta zu treiben. Heiß ich Odysseus?  Nein! Eben.
  • Aber auch an ruhigeren Tagen ist schwimmen im Meer bei Wellen und leichter Strömung weitaus kraftzehrender als im Freibad oder im Weiher.  Theoretisch weiß ich das, praktisch bin ich immer wieder überrascht. Die Distanzen werden kürzer. Und auch der Salzwassergeschmack in Mund und Rachen, der sich kaum vermeiden lässt, drängt mich dann doch schneller wieder zurück ans Ufer als in einem See. Wenn die Wellen seitwärts kommen, gerät man schnell aus dem Zug- und Atemrhythmus – vor allem, wenn man gerade beherzt einatmen will und sich in einem Wellental befindet, kann es sein, dass man ganz schnell eine unfreiwillige Mundspülung verabreicht bekommt. Wohl bekomm’s.
  • Ach ja: Es gibt im Urlaub natürlich auch andere Dinge, als nur ins Meer zu gehen und zu schwimmen – insbesondere dann, wenn man nicht allein reist. Dann nämlich stehen auch jede Menge anderer Programmpunkte auf dem Programm, soll die Ferienzeit gelingen, schließlich soll jede/r zu seinem Recht kommen. Von anderen Aktivitäten ist übrigens in meinem Hauptblog unter dem Titel Time of my life ein wenig was zu lesen.

Allesamt gute Gründe, finden Sie nicht?
Und da bekanntlich die Verhältnisse doch nicht so sind, um den großen Denker Jonathan Jeremiah Peachum zu zitieren, nützt auch kein Jammern und kein Klagen.
Die Badetage und Schwimmrunden in der Ägäis habe ich jedenfalls außerordentlich genossen, wovon nicht nur die Bilanz von knapp 200 Fotos über und unter Wasser zeugen, viele Selfies, von denen kaum eines gelungen ist, und der überwiegende Großteil gleich nach Sichtung auf dem Bildschirm wieder gelöscht wurde.
Mehr Meer wäre schön gewesen, aber weniger Meer ist besser als gar keines. Und ich denke mal, das wird nicht der letzte Urlaub am Mittelmeer gewesen sein.
Und jetzt bin ich wieder zurück in die Seen und Weiher gekehrt – und ins Chlorwasser des Freibads. Was schon ein gewaltiger Unterschied ist. Aber man kann nicht alles haben…
eben nur mal mehr und mal weniger Meer.


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1 Antwort

  1. 17. August 2017

    […] es ist ja nicht so, als ob ich sonst im Urlaub nicht genug andere Dinge zu tun gehabt hätte: Schwimmen, Wandern, noch mehr Wandern und wie bereits erwähnt Melonen […]