I did the Atlantic Ocean (Madeira #2)
… was nur so viel bedeuten soll, als dass ich Ende November noch ein paar Mal meinen Fuß in den Atlantischen Ozean gesteckt habe. Madeira ist nämlich nicht das, was man ein ausgesprochenes Schwimmerparadies nennen kann. Aber dafür waren wir auch nicht hergekommen.
Trotzdem drängt es mich natürlich zum und danach in den Ozean – vor allem, als ich merke, dass der Hotelpool der Größe nach eher einer Vogeltränke als einem Schwimmbecken gleicht…
Offen gestanden: Es lohnt sich nicht mal, in das Becken zu steigen, denn mehr als ein Schwimmzug ist nicht drin.
Nun bietet Madeira nicht allzuviel an Badestränden, steil ragen die Lavafelsen mehrere hundert Meter aus dem Meer heraus, wenn überhaupt, befinden sich unterhalb grobe Kiesstrände.
An der Nordseite der Insel gibt es zwar viele Meerwasserpools, einige sind in das Lavagestein eingearbeitet. Davon war hier schon zu lesen. Aber zum Schwimmen sind sie – sofern sie Ende November überhaupt noch zugänglich sind – nicht geeignet. Und das Wetter in Porto Cruz sieht auch nicht gerade nach Freiwasservergnügen aus:
Auf der Südseite der Insel geht es bedeutend ruhiger und sonniger zu. Es gibt einige Badegelegenheiten, um in den Atlantik zu steigen. Und das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. In Machico und Calheta zum Beispiel wurden hinter Molen künstliche Strände angelegt, dazu wurde extra Sand aus Marokko herbei geschafft.
Verwaist liegt der Strand von Calheta da – kaum ein Mensch, der sich um diese Jahreszeit dorthin verirrt. Ein paar Spaziergänger, Ausflügler, drei bis vier Menschen, die sich ins Wasser wagen. Erstaunlicherweise sind es vor allem die älteren Semester, die immer wieder Wind und Kälte trotzen und schwimmen gehen.
Offensichtlich gehöre ich mittlerweile auch dazu.
Besonders warm ist das Wasser nicht, aber für einen kleinen Schwimm reicht es allemal. Also rein in den Atlantik. Parallel zur Mole bis zum gegenüberliegenden Strand, das sind knapp 300 Meter. Dann noch ein wenig hin und her und wieder raus. Das Wasser ist mir doch zu kalt, um mich ausgiebigem Schwimmen zu widmen. Und wir wollen auch noch mehr sehen an diesem Tag.
Es gilt ohnehin die Devise: Hauptsache drin gewesen. Hauptsache, behaupten können: I did the Atlantic…
Ein paar Tage später, am Rückflugtag, liegt verführerisch der Kiesstrand von Caniço de Baixo, dem Urlauberzentrum, wo wir unser Quartier hatten, vor mir. Die Koffer sind gepackt und stehen bereits im Mietwagen. Wir haben ausgecheckt, aber noch etwas Zeit, bevor der Flieger geht. Genug, um noch mal Handtuch, Badehose, Schwimmbrille und Kamera herauszuholen und eine letzte Runde im Meer zu schwimmen. Es wäre ein Fehler, es nicht zu tun, wie ich wenig überraschend feststelle, als ich die rutschigen Treppen hinab ins Wasser gestiegen bin.
Ein halbes Stündchen halte ich mich im Meer auf, schwimme, fotografiere, was sich unter und über mir alles tut:
Langsam wird es Zeit, der Flieger wartet nicht, und der Mietwagen muss auch noch abgegeben werden. Ein wenig noch
in der Sonne aufwärmen, dann das feucht-nasse Badezeug zurück in den Koffer stopfen, ein Snack an der Promenade, ein Cappuccino und ab zum Flughafen von Santa Cruz.
Am Vortag des ersten Advents im Atlantik zu schwimmen… das hatte schon was. Könnte ich öfter gebrauchen.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Toller Bericht, tolle Fotos! Und unser Lutz steigt ohne Neo in’s kühle Nass :-)
Der Neo hat platz- und gewichtmäßig nicht mehr in den Koffer gepasst. Sonst hätte ich ihn vermutlich mitgenommen und wäre länger im Meer geblieben. :)