Frag doch mal die anderen (Teil 42): Dirk Haibach

„Hallo, ich bin Dirk und wohne in dem schönen Bergischen Land in Remscheid. Im Mai diesen Jahres werde ich 57 Jahre alt“, schreibt Dirk Haibach. Und er erzählt von sich, dass er zwei erwachsende Kinder hat, eine Tochter und einen. Sohn. Dirk arbeitet als Ingenieur und ist seit vielen Jahren verheiratet.
„Neben Schwimmen liebe ich Wasserball, Fernwanderwege mit meiner Frau entdecken, Natur pur mit Regen und meine Bergische Heimat mit ihren Wäldern, Bächen und Bergen. Ehrenamtlich bin ich im Hospiz tätig. Meine Interessen neben dem Wassersport sind Wing Tsun, Wandern, Karneval in Kölle, pilgern und historischer Modellbau.“

1. Ich schwimme, weil
Schwimmen ist für mich die pure Entspannung. In allen drei Dimension durchs Wasser zu gleiten. Herrlich. Wenn ich als Brustschwimmer durch das Wasser gleite und merke: Jetzt habe ich den perfekten Rhythmus, ist dies ein kaum vergleichbares Gefühl. Da gibt es für mich im Sport nichts Vergleichbares.
Auch hat das Training einen positiven Einfluss auf meine Gesundheit. Mit fast 57 Jahren habe keine Probleme (Dreimal auf Holz geklopft) mit Knochen, Wirbelsäule oder Gelenken. Es scheint, dass ich mit diesem Sport nicht viel falsch gemacht habe, den ich 50 Jahre betreibe.

02. Wo und wie hast Du schwimmen gelernt? Wie alt warst Du damals?
Schwimmen wurde wir schon in die Wiege gelegt. Meine Eltern waren in meinem ersten Verein, dem ich 25 Jahre angehörte, in der Technischen Leitung Schwimmen. So war klar: Sohnemann musste auch Schwimmen. Schwimmen gelernt habe ich mit 5 Jahren in der Nordsee; meinen ersten Wettkampf mit 7 Jahren in Dortmund. Als Teenager bin ich die Woche über 30 Kilometer geschwommen plus Laufen plus Krafttraining. Während des Studiums schwamm ich im Wedau-Station in Duisburg. Als Entspannung zum Maschinenbaustudium. Da fing es gerade an, dass das Masters Schwimmen immer bekannter und populärer wurde. Bis heute bin ich dabeigeblieben.

03. Am liebsten schwimme ich im Hallenbad, Freibad, Meer
Ich schwimme gerne im Meer. Allerdings trainiere ich nicht im Meer, sondern lasse mich gerne mit den Wellen treiben. Das klare Wasser der Adria zum Beispiel, den Blick zum blauen Himmel und einfach die Seele mit schwimmen lassen. Herrlich. Dies kann ich natürlich nur mit Urlaub verbinden.
Zwischen den Urlauben trainiere ich früh morgens im Hallenbad bei uns in Remscheid. Im Sommer findet man mich auch im Freibad Neuenhof in Wuppertal. Es macht Spaß dort die anderen Schwimmer aus der Region zu treffen, da die Hallenbäder oft in den Ferien geschlossen sind.

04. Wo findet man Dich im Sommer im Wasser, wo im Winter?
Bis auf die Hallenschließung in den Sommermonaten trainiere ich im Sportbad Remscheid morgens ab 06:30 Uhr. Die Frühschwimmertruppe ist eine nette Runde. Man kennt sich. Bis auf einige Neujahrsvorsatzschwimmer -Ich mache mal was für meine Gesundheit-, so im Januar/Februar, ist die Gruppe fast gleichbleibend. Ich finde es immer beeindruckend, wenn die älteren Herrschaften 80 plus tapfer ihre Bahnen schwimmen. Klasse. Ich frage mich dann immer, ob ich in dem Alter auch noch so schwimmen kann und so fit bin.

05. Bist Du Vereins-/Leistungs-/Wettkampf-/Freizeitschwimmer?
Ich bin definitiv kein Freizeitschwimmer. Ich schwimme organisiert im Verein. In den ersten 25 Jahre Wettkampfsport hatte ich mein Startrecht in Remscheid und seit 1993 starte ich für den SC Solingen. Ich nehme regelmäßig an Wettkämpfen teil. Meist sind es 4-5 Wettkämpfe im Jahr. Im Sommer, wenn die Wettkämpfe auf der „Langen Bahn“ vorbei sind, ist für mich auch die Wettkampf-Saison zu Ende. Neben dem Schwimmsport spiele ich auch noch seit nunmehr 45 Jahren Wasserball. In den letzten Jahren spiele ich die Position als Centerverteidiger.

06. Was ist Deine Lieblingsschwimmtechnik und welche magst Du gar nicht?
Eigentlich ist „Warm Duschen“ nach dem Training die Lieblingsschwimmart fast aller Schwimmer. Im Wasser ist meine Lieblingsschwimmart Brust und Delphin. Kraul muss ich beim Lagen mitschwimmen, aber dieser Schwimmstil liegt bei mir weit hinten auf Platz vier.

07. Was war das aufregendste, schönste, spannendste, dramatischste Schwimmerlebnis, das Du bisher hattest?
Mein schönstes Schwimmerlebnis war definitiv meine erste Master WM in Italien 2012. Da zu sein, mit den Schwimmern aus aller Herren Länder zu starten, hat mich schon beeindruckt. Auch hinter seinem Namen auf der Anzeigentafel nicht SC Solingen, sondern GER zu lesen. Das machte bei mir schon Herzklopfen.

08. Welche Gründe gibt es für Dich, das Wasser zu verlassen statt weiterzuschwimmen?
Es ist meist die Zeit, oder Kälte oder aufkommender Sturm oder Gewitter. Bei aufkommendem Sturm im Meer oder Gewitter im Freibad gehe ich sofort raus. Aber ich möchte auch nicht mehr Stunde um Stunde trainieren. Manchmal schwimme ich 3500 m und bin fit für die nächste Einheit oder ich bin nach 2000 m schon so platt, dass ich froh bin das Training aus Zeitgründen beenden zu können.

09. Der schönste Moment beim Schwimmen ist…
Abtauchen. Den schönsten Moment habe ich direkt zu Beginn des Trainings, wenn ich ins Wasser springe. Ich tauche immer die erste Bahn. Ich genieße dann die absolute Stille unter Wasser. Dies ist auch mit ein Grund, warum ich gerne wandere: Es ist die Stille und Ruhe in den Wäldern. Wo findet man heute sonst noch Ruhe in der kommunikativen Welt, besonders wenn man wie ich im Großraumbüro arbeitet.

10. Gibt es Sportarten, die genauso schön sind wie Schwimmen? Oder sogar noch schöner?
Für mich ist Schwimmen die schönste Sportart. Es gibt aber auch viele andere tolle Sportarten. Ich würde nie sagen, Schwimmen ist der Schönste von allen. Kacheln zählen ist schon irgendwie krank. Wären meine Eltern in einem Leichtathletikverein gewesen, wäre ich vielleicht in diese Sportart abgetaucht. Laufen ist auch wunderbar. Wing Tsun ist ein toller Sport, den ich seit einigen Jahren neben dem Schwimmen betreibe. Football habe ich leider zu spät kennen gelernt. Diesen Sport hätte ich auch gerne gemacht. Heute sitze ich nur noch auf der Tribüne und rufe lauf: Defence go!!

11. Hast Du irgendeinen Schwimm auf der Liste der Dinge, die Du unbedingt noch tun/schwimmen/erleben möchtest?
Da habe ich eigentlich keinen besonderen Wunsch, nur das ich noch recht lange meinen Sport ausüben kann.

12. Mit wem würdest Du gern einmal eine Runde schwimmen gehen?
In meiner Zeit als Schwimmer gab es nur einmal als Jugendlicher den Wunsch, mit jemanden zu Schwimmen: Mit Mark Spitz, der sieben Goldmedaillen in München 1972 gewonnen hat. Da war ich 10 Jahre alt und trug wie alle Jungs zu der Zeit eine „Mark-Spitz-Badehose“. Das war das einzige mal, wo ich Lust hatte mit jemandem zu Schwimmen. Wahrscheinlich wäre ich aber vor Aufregung ertrunken.


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2019 geht die Reihe ins vierte Jahr., jeden Monat erscheint ein neuer Beitrag. Die Serie lebt davon, dass schwimmbegeisterte Menschen etwas von sich erzählen – und so unterschiedlich wie die Menschen sind auch deren Antworten.

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