Frag doch mal die anderen (Teil 20): Martin Böttcher

Martin Böttcher ist in West-Berlin geboren, arbeitet als freier Journalist in Berlin, vor allem für Radio und Fernsehen – und beschäftigt sichh meist mit Dingen, die mit Musik zu tun haben. Oder er geht schwimmen bzw. schreibt über das Schwimmen auf meinem eigenen Blog johnnywater.de
01. „Ich schwimme, weil…
weil das Schwimmen der mit Abstand schönste Sport ist. Schwimmen bietet so vieles auf einmal: Entspannung, Fitnesstraining, Wettkampfsituation, Miteinander. Am besten aber gefällt mir, dass ich als Schwimmer wie in einer anderen Welt bin, schwerelos und ungewohnt.
02. Wo und wie hast Du schwimmen gelernt? Wie alt warst Du damals?
Ich habe als Fünfjähriger schwimmen gelernt, in einer der vielen Hallen, die Berlin so hat. Heute nennt sich die Halle „Stadtbad Wilmersdorf I“, früher war es einfach die Schwimmhalle am Heidelberger Platz. Der Bademeister war halb ruppig, halb nett. Nett vor allem dann, wenn meine Mutter in der Nähe war, die sah nämlich nicht nur gut aus, sondern kannte sich auch mit dem Schwimmen aus, sie wäre nämlich um Haaresbreite als Schwimmerin zu den Olympischen Spielen in Melbourne gefahren (wurde aber im entscheidenden Rennen von meiner Patentante geschlagen). Aber das ist eine andere Geschichte.
03. Am liebsten schwimme ich im
Freibad, weil da jede Menge Kindheitserlebnisse hochkommen (manche von ihnen haben etwas mit Pommes Frites zu tun), die Luft, das Licht und irgendwie auch das Wasser besser sind.

04. Wo findet man Dich im Sommer im Wasser, wo im Winter?
Ich trainiere die meiste Zeit in der Halle in Berlin-Charlottenburg, im Sommer haben wir vom Verein auch die Möglichkeit, im Schwimmbad am Olympiastadion zu trainieren. Ansonsten gehe ich im Sommer öfter ins Kombibad Seestraße in Berlin-Wedding. Und im Urlaub natürlich ans Meer, Atlantik oder Mittelmeer, Spanien, Portugal, Griechenland, Frankreich.
05. Bist Du Vereins-/Leistungs-/Wettkampf-/Freizeitschwimmer?
Ich schwimme in einer Masters-Gruppe beim CSV Berlin und versuche, mindestens zwei Mal, meist drei Mal die Woche zu trainieren.
06. Was ist Deine Lieblingsschwimmtechnik und welche magst Du gar nicht?
Meine Hauptlage ist Kraul, aber mag auch die anderen drei Lagen sehr gerne. Wo ich wirklich schlecht bin: Beine. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wenn wir Beine schwimmen, dann bin ich wirklich langsam. Na ja, macht nichts, gesamte Lage ist dafür immer noch schön schnell.
07. Was war das aufregendste, schönste, spannendste, dramatischste Schwimmerlebnis, das Du bisher hattest?
Ich schwimme seit ein paar Jahren das Müggelseerennen in Berlin mit, war auch schon in Hamburg beim 100x100m-Event, aber mein absolutes Highlight war das Bosporus-Cross-Continental-Schwimmen letztes Jahr in Istanbul. Man schwimmt da vom asiatischen Teil der Stadt zum europäischen, 6,5 Kilometer, allerdings mit leichter Strömung. Ich habe eine knappe Stunde gebraucht, bin 18. In meiner Altersgruppe geworden. Das war schon wirklich toll: der Bosporus wird für zwei Stunden komplett gesperrt (ist eigentlich eine sehr dicht befahrene Meerenge), das Wasser wirkt sauber, die Sonne ist wunderbar, zweitausend Schwimmer werden auf einem Schiff zum Start gefahren, dann geht es los. Leider hatte wenige Tage zuvor der Putschversuch stattgefunden, die Stimmung war ein bisschen angespannt. Aber trotzdem ein wirklich schönes Ereignis (habe auch darüber geschrieben)
08. Welche Gründe gibt es für Dich, das Wasser zu verlassen statt weiterzuschwimmen?
Ungesunde Schmerzen (zum Beispiel in der Schulter). Und wenn, beim Privattraining, zu viele Menschen auf der Bahn einem die gute Laune verderben. Ach ja, große Haie im Wasser finde ich auch nicht so prickelnd. Und Quallen.
09. Der schönste Moment beim Schwimmen ist…
wenn man gerade warmgeschwommen ist: also noch voller Kraft, aber nicht mehr so unbeweglich wie auf den ersten Metern. Ausschwimmen ist natürlich auch schön.
10. Gibt es Sportarten, die genauso schön sind wie Schwimmen? Oder sogar noch schöner?
Mir fallen keine ein. Skifahren ist ganz schön, tauchen auch. Aber sie können trotzdem dem Schwimmen nicht das Wasser reichen.
11. Hast Du irgendeinen Schwimm auf der Liste der Dinge, die Du unbedingt noch tun/schwimmen/erleben möchtest?
Da kommt sicherlich noch einiges. Im Augenblick freue ich mich auf einen Swim-Trek-Urlaub an der sardischen Smaragdküste, da schwimmen wir eine knappe Woche lang jeden Tag so an die 5 Kilometer. Und wenn es die Urlaubskasse noch zulässt, dann würde ich gerne noch in die Karibik zum Barbados Open Water Festival im November.
12. Mit wem würdest Du gern einmal eine Runde schwimmen gehen?
Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann mit der holländischen Freiwasserschwimmerin Sharon van Rouwendaal. Kein Wettschwimmen, ich glaube, gegen die haben auch nicht viele Männer eine Chance, sondern ein gemütliches Schwimmen in quallenfreiem, klaren, nicht zu kalten und nicht zu warmen Meerwasser. Und dann weiht sie mich hoffentlich in die Geheimnisse des schnellen Schwimmens ein.


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