Endlich wieder drin – Anschwimmen im Feringasee
Anschwimmen?
Jetzt erst?
Ja, ok. Wenn ich die vielen Posts in den einschlägigen FB-Schwimmbruppen sehe, gehöre ich wohl zu den letzten, die zurück im Wasser sind. Während ich mein Anschwimmen auf für mich angenehme Wassertemperaturen verschiebe, erlebe ich im Feringasee, wie viele bereits nur in Badeklamotten ins Wasser steigen. Planschende und tobende Kinder, aber auch Omabrüstler und Kampfkrauler. Viel Volk vor Ort – auch an einem Montag.
Ich nicht – ich packe mich in die Neoperenpelle und bin erst einigermaßen versöhnt, als ich bemerke, dass ich nicht der Einzige bin. Etwa ein halbes Dutzend anderer schwimmt auch im Neo. Die einen immer hin und her. Die anderen im Kreis.
Nachdem der Wetterbericht noch einmal frühsommerliche Temperaturen angekündigt hat, kann ich damit rechnen, dass das Wasser jetzt auch für mich warm genug ist, das muss ich ausnutzen, denn das Thermometer soll schon wieder fallen. Gewitter, Regen und deutlich kühleres Wetter sind im Anmarsch.
Warum der Feringasee? Was verschafft dem See die Ehre, fürs Anschwimmen der Auserkorene zu sein?
Drei vollkommen pragmatische Gründe.
Es ist der See, den ich von der Arbeit auf dem Heimweg am schnellsten erreichen kann. Das will ich ausnutzen, denn als ich Feierabend mache, ist der Himmel schon gar nicht mehr so strahlend blau. Besser erst schwimmen und dann erst heimfahren als anders herum erst zu meinem „Hausrevier“ zu fahren. Noch ist nämlich alles noch ziemlich chic draußen. Aber wer weiß, wie lange noch?
Der Feringasee ist immer extrem gut besucht, sollte ich coronabedingt so viel zugenommen haben (ja, ich gehöre auch zu denen, denen das Virus eine Plautze beschert hat), dann findet sich sicher wer, der mir den Neo zuzieht.
Wenn ein paar Leutchen da sind, möglichst auch Schwimmer, wäre es doch arg peinlich, gleich wieder aus dem Wasser zu hüpfen. Es lebe der Sozialdruck!
Der zweitgenannte Grund erweist sich als hinfällig, ich komme noch immer gut rein, auch kann ich den Rückenreißverschluss alleine schließen, was aber nicht Not tut, eine ältere Dame bietet mir spontan ihre Hilfe an.
Klar nehme ich die an und schwupp bin ich drin im Neo und schwupp drin im Wasser. Zumindest mit den nackten Füßen. Jetzt nur nicht zögern. Wie stehe ich denn da angesichts der Kinder? Denen macht die Kälte ja wohl auch nichts aus.
Mir schon. Es ist arschkalt. Zumindest die ersten Minuten.
Nicht nur an Händen und Füßen, auch im Gesicht. Nein: Eigentlich überall. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch. Genauso wie durch das bleierne Gefühl in den Armen. Jetzt macht sich bemerkbar, dass ich seit Ende November keinen einzigen Schwimmzug mehr gemacht habe. Damals schlossen die Hallenbäder als Teil des Lockdowns, damit wir, wie es damals hieß, „alle Weihnachten wieder normal feiern können.“
Nun, Weihnachten ist ne Weile vorbei, die Schließung der Bäder noch nicht. Was aber ein anderes Thema ist.
Also raus. Höchste Zeit fürs Anschwimmen im Freiwasser.
Allerhöchste Zeit. Wie gesagt: Ich bin eh schon hintenan.
Etwa eine Dreiviertelstunde halte ich aus, dann wird es mir doch etwas frisch, was eigentlich nur eine Ausrede ist. Denn eigentlich bin ich etwas schlapp, das wäre wohl ehrlicher. Geistig richte ich mich schon mal auf einen netten Muskelkater ein.
Mit Statistiken fange ich übrigens dieses Jahr gar nicht erst an, das habe ich mir 2020 schon gespart. Es macht einfach keinen Spaß, sich ein Ziel zu setzen, von dem man nicht weiß, ob es erreichbar ist, weil man es nicht in der Hand hat, wenn einem nicht wieder die Schwimmbadbesuche, so sie denn wieder möglich sind, plötzlich wieder untersagt werden.
Aber wenigstens ein paar neue Seen?
Sehr gerne.
Und ein paar alte…
Ein Anfang jedenfalls ist gemacht. Das Anschwimmen.
Heute.
Im Feringasee bei Unterföhring.
Und damit komme ich endlich wieder zu einem der Kernthemen in diesem Blog zurück.
HEUREKA!
Vielen Dank fürs Lesen.
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Ja sowas (sehe deinen Beitrag eben erst), da hatten wir ja gestern Synchronschwimmen. Und heute vermutlich Synchronkater.
Mit schweren Armen und Beinen winke ich dir einen Gruß zu!