Btr.: Höslwang
Laut einer Untersuchung der Shell-Solar AG und des Deutschen Wetterdienstes liegt im Oberbayerischen das Dorf in Deutschland, in dem die Sonne die meisten Tage strahlt: Höslwang. So lese ich auf Wikipedia. Und was dort steht, das muss man einfach glauben. Schließlich steht es im Internet.
Viel mehr Erhellendes erfahre ich nicht über das Nest, vielleicht noch, dass es 494 m. u. NHN liegt, Ende Dezember 2015 1.286 Einwohner hatte, über einen Golfplatz verfügt und im Stammland der CSU von einem Bürgermeister der Freien Wähler regiert wird. Nichts davon ist ungewöhnlich, nichts herausragend.
Vielmehr will und muss ich auch nicht über Höslwang wissen, denn diese Gemeinde ist eigentlich nur eine, an der man vorbei fährt, aber nicht anhält. So malerisch gelegen sie auch ist.
Den Dauer-Sonnenschein mache ich mir sommertags zu Nutze, um die nahegelegenen Seen abzuklappern, die zu besuchen, immer ein ganz besonderes Vergnügen darstellen,…
Was aber zu erzählen eine andere Geschichte ist, die aber zu weit wegführen würde und von der in meinem Wasserfrosch-Blog ohnehin viel zu lesen ist. Daher hier nur die beiden Bilder.
Ist man im nahenden Winter dort, könnte man meinen, dass mit den angeblichen Sonnenstunden stimmt nicht. Was aber letztlich wurscht ist.
Man fährt ja sowieso nur durch. „Aber schee is es scho“ – wie es Hiesige trotzig ausdrücken würden, wenn sie klar stellen wollen, dass Höslwang zwar nicht wirklich irgendetwas Relevantes zu bieten hat, außer Gegend und Idylle.
Viel Gegend und viel Idylle.
Dass ein so kleiner Ort sich in 25 einzelne Ortsteile zersplittert, ist der ländlichen Struktur geschuldet. Jeder Weiler mit der Ansammlung von mehr als zwei bewohnten Gebäuden hat einen eigenen Namen. Von Almersham bis Zunham, von Dobl bis Radl.
Und dann gibt es noch Downtown. Denn unterhalb des eigentlichen Ortes Höslwang gibt es eine weitere kleine Siedlung, die ganz analog zu Ober- und Unterpfaffenofen, Ober- und Unterfranken das Präfix Unter- angeklebt bekommen hat. Schließlich liegt die Siedlung der Metropole zu Füßen.
So können sich die eigentlichen Höslwanger ein wenig erhabener vorkommen und auf die Anwohner der Unterstadt nicht nur wörtlich sondern auch bildlich herabschauen. Folglich heißt das Nest:
Das ist zwar äußerst putzig, aber nur dem einheimischen Chiemgauer erschließt sich vollumfänglich der Orstsname. Der sommerliche Feriengast wird auch weiterhin achtlos vorbei fahren. Da wäre es doch eine sinnvolle Maßnahme, zumindest diesem Ort einen neuen, aber gleichbedeutenden Namen zu geben. Einen Ortsnamen, den man überall in Deutschland versteht.
Wie wäre es Unterhöslwang in
Schlüppiwang
umzubenennen? Das wäre mal was. Da weiß wenigstens jeder sofort, was dort neben permanentem Sonnenschein noch geboten ist:
Vielen Dank fürs Lesen.
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Das ist dem tieffränkischen Mausgesees ähnlich.