Sonntag, das ist… (07) über Hummeln, Bomben und Hintern nachdenken

Sonntag, das ist, in der Sonne sitzen und einen Hintern zu beobachten. Das meine ich zwar wörtlich, bezieht sich aber vollkommen unsexistisch auf die Hinterpartie einer Hummel.
Viel mehr ist nämlich auch nicht zu sehen, wenn die dicken Insekten kopfüber in einen der vielen Wildkrokusse in unseren Garten steigen, um Pollen zu sammeln. Das machen sie mit genau der gleichen emsigen Hingabe wie die vielen Honigbienen in und auf den Krokussen nebenan. Aber einen gewichtigen Unterschied gibt es dann doch. Und auch das meine ich wörtlich. Die Krokusse biegen sich unter der schweren Last der Blüte, wenn die Hummel gelandet ist und selbige enorm erhöht (also die Last), weit hinab bis zum Boden. So viel Gewicht sind sie nicht gewohnt, dafür ist ihre Statik auch nicht ausgelegt.
Die Hummel hingegen interessiert das wenig, sie macht nur ihren Job und fliegt dann weiter, während der Krokus sich schwer ächzend wieder aufrichtet… bis die nächste Hummel angebrumselt kommt. Und ich schaue in der Frühlingsonne sitzend mal mit bloßem Auge, mal mit dem Kameramotiv dabei zu und beginne zu sinnieren. Der Tag ist zu schön, um ihn im Haus zu verbringen, es ist für die Jahreszeit ungewöhnlich viel zu warm, das ist nicht gut.
Ich denke über Krokusse, die sich zur Verbreitung nicht der Bienen sondern der Ameisen bedienen, nach und lese dazu ein wenig. Ameisen also zeichnen dafür verantwortlich, dass sich die Krokusse längst über die Grenzen des Beetes hinaus ausgebreitet haben. Die Gedanken schwenken zurück zu den Hummeln und ihren lateinischen Artnamen bombus, der sich aus dem altgriechischen ableitet. Das Wort bombos bezeichnete einst so etwas wie Brausen, Summen und einen dumpfen Ton, was ja durchaus zutreffend ist, beobachtet man den Hummelflug. Und gleich wirft das die Frage auf, ob das Wort Bombe die gleiche etymologische Wurzel hat, was ich schwer annehme und für Hummeln wenig schmeichelhaft finde. Wer will schon seinen Namen mit mörderischen Kriegsgerät teilen? Vom Berliner Fotografen und Musikproduzenten Jim Rakete einmal abgesehen?
Nahezu zwangsläufig drängt sich als letztes die Frage aller Fragen auf: Wenn wir sprichwörtlich bei allzugoßer Unruhe und Umtriebigkeit Hummeln im Hintern haben, was haben dann Hummeln in ihrem Allerwertesten?
Und nein; Sie müssen jetzt nicht darauf antworten.
Vielleicht sollte ich doch besser jetzt aus der Sonne gehen…

Hummel im Krokus, Hummel Hintern


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3 Antworten

  1. Nati sagt:

    Schmunzelnde Grüße.
    Das passiert wenn man von Höcksken auf Stöcksken kommt.

    P.S. Danke Lutz für die Speichermöglichkeit der Daten für die Kommentarfunktion.

  2. Naya sagt:

    Es gibt bzw gab aber tatsächlich eine Panzerhaubitze mit dem Spitznamen „Hummel“. Das Schicksal, (Spitz-)Namensgeber für deutsches Kriegsgerät zu sein, teilen diese flauschigen Brummer ja aber mit vielen anderen Tieren …

    Wobei ich bei Hummeln im Garten aber auch lieber daran denke, wie schön sie anzusehen sind mit ihrem Pelz oder wie genial die Flügelbewegung von der Natur konstruiert ist, um mit so kleiner Fläche diesen dicken Hintern doch bewegen zu können.