Nehmt Abschied, Brüder
Nun ist sie also endgültig zu Ende, die Freibadsaison 2016. So schnell wie in diesem Jahr ist sie noch nie vergangen.
Dank des guten Wetters hatten sich die Erdinger Stadtwerke entschieden, die Saison noch um drei Tage zu verlängern. Zwei davon konnte ich nutzen. Aber nun ist Schluss.
Wie schnell die Zeit vergangen ist. Es kommt mir vor, als habe das Bad gerade erst aufgesperrt.
Es ist doch auch höchstens ein paar Tage her, dass ich in Taufkirchen meine neue Neopelle ausprobiert habe, oder?
Und das Rennen, Erster in Erding zu sein, steckt mir heute noch in den Knochen…
Wie an den Enten vorbeikommen?
Wieso sperren die schon wieder zu?
Ich war doch laut meiner Liste dieses Jahr erst 32mal im Freibad und habe es doch erst auf 104 Kilometer unter mal mehr und mal weniger blauem Himmel gebracht. Da geht doch eigentlich noch was… zumal der eine oder andere Freibadbesuch eher kurz ausfiel und erst stattfand, nachdem ich nebenan in der Halle gewesen war.
Trotzdem.
Heute hieß es unweigerlich Abschied zu nehmen. Es war der letzte Tag in Erding, das Freibad in Taufkirchen hat sogar schon länger zu, dort wird kräftig saniert.
Der Abschied stimmt milde. Fast vergessen ist die Kollision mit einem kreuz und quer rückenpaddelnden Mitsiebziger vor ein paar Tagen im vollen Bad. Fast vergessen ist der Ärger, dass ich Idiot mich sogar noch dafür entschuldigte, obwohl er mir in die Bahn getrudelt war. Und als ich dem Mann sagte, wenn es schon so voll wäre, solle er doch bitteschön darauf achten, wo er hin schwimmt, kam die pampige Antwort:
„Ich schwimm auf Bahn drei, das sehen Sie doch wohl.“
Ich sah mich dann allerdings dazu veranlasst, ihn zu fragen, ob er denn wisse, dass er keine Privatbahn im Schwimmbad habe…
Egal.
So wie die Schotten sich vom alten Jahr mit dem alten Auld Lang Syne verabschieden, nutzte ich die letzten Kilometerchen im Becken, die deutsche Textfassung des gleichen Liedes ein wenig betrübt vor mich hin zu summen.
Also summe ich in die 2,1Mio. Liter Wasser, die mich umgeben, einfach ein paar Textzeilen und lasse es damit bewenden:
Nehmt Abschied, Brüder
ungewiss ist alle Wiederkehr
Die Zukunft liegt in Finsternis
Und macht das Herz uns schwer
Der Himmel wölbt sich übers Land
Ade, Auf Wiedersehn
Wir ruhen all in Gottes Hand
Lebt wohl, Auf Wiedersehn
Die Sonne sinkt, es steigt die Nacht
Vergangen ist der Tag
Die Welt schläft ein und leis erwacht
Der Nachtigallenschlag…
Und so weiter…
Vielen Dank fürs Lesen.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann freue ich mich, wenn Sie ihn Ihren Freunden weiterempfehlen – z.B. über Facebook, Twitter, in Internetforen, Facebookgruppen o.ä.
Gern dürfen Sie meine Artikel auch verlinken.
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann nutzen Sie bitte das Kommentarfeld.
Entdecke mehr von Mal Zwetschgenmann - Mal Wassermann
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Auch wenn’s langweilig ist, weil ich mich wiederhole: ich kann dir das voll und ganz nachfühlen, diese Wehmut zum Saisonende!
Aber der nächste Sommer kommt gewiss… Und du darfst ja auch dankbar und zufrieden sein angesichts deiner Top-Bilanz (was soll ich da sagen: fast 6 Wochen Ausfallzeit im Wasser wegen der Sch…-Schulter, eine Katastrophe, Cold Turkey hoch fünf!).
Trotzdem sende ich dir eine Schippe Trost zum heutigen Freibad-Finale sowie liebe Grüße!
Die Kraulquappe.