Knips it like Capa

Wie bereits erwähnt: Das ist kein Fotoblog. Trotzdem komme ich noch einmal auf Brandungsfotografie des vergangenen Sommers zurück – und zwar im Rahmen einer eigentlich absurden Idee, die ich damals hatte: Knips it like Capa.
Knips it like Capa – das muss man nicht auf Anhieb verstehen. Hilfreich ist es aber zu wissen, dass hier der Filmtitel Kick it like Beckham verballhornt wurde und das knipsen für fotografieren steht. Ein etwas aus der Mode gekommenes Wort, kennt vielleicht auch nicht mehr jeder.r-cappa5

Wer jetzt noch weiß, wer Robert Capa war, dem erschließt sich der Titel des Posts und dem offenbart sich gleichzeitig meine kolossale und schamlose Anmaßung.
Robert Capa war einer der genialsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Davon konnte ich mich während des Urlaubs im Sommer in der Ausstellung Capa in Italy überzeugen, die in St. Gimignano zu besuchen weitaus spannender war als das dortige Dommuseum.
1943 bis 1944 begleitete der gebürtige Ungar die amerikanischen Truppen als embedded journalist bei ihrer Landung im Süden Italiens und ihrem Weg mach Norden bis zur blutigen Schlacht um Montecassino.
Im Sommer des gleichen Jahres fotografierte er die Landung der alliierten Truppen in der Normandie. Seine Bilder vom D-Day wurden weltberühmt und stilbildend. Das wirkt bei all meinem Dilettantismus trotzdem inspirierend.
Obwohl ich nach dem Urlaub normalerweise haufenweise Bilder lösche, die mir nicht zusagen, habe ich einige unscharfe, verwackelte, falsch belichtete, schräg auslaufende Bilder dieses Mal aufgehoben und durch das Bildbearbeitungsprogramm gejagt. Mein Ziel war, Capas Stil digital ein wenig zu kopieren.r-cappa6
Was dem Meister die Situation abverlangt hat, führe ich digital nachträglich herbei. Während er fotografieren musste, was der Augenblick erlaubte, sind alle hier gezeigten Bilder gestellt und bearbeitet. r-cappa7Sie alle sind nachträglich auf Schwarzweiß konvertiert, Kontrast und Helligkeit wurden verändert (was man früher bei den Abzügen in der Dunkelkammer auch gemacht hat) – statt Rauschen zu entfernen wurde Rauschen hinzugefügt. Und zwar kräftig. Das nimmt ihnen die Schärfe, macht sie grobkörnig, fast pixelig, aber so sollte es ja sein.
Capa-like. Und trotzdem ein Fake. Schon deshalb, weil Capa natürlich keine Selfies sondern Men in Action fotografiert hat.
Shame on me. Ich weiß. Trotzdem.
Außerdem hat Capa heute Geburtstag. Happy Birthday, Robert.
Hier das Resultat von Knips it like Capa: r-cappa4
Urteilen Sie selbst.r-cappa1

 


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