27.03.2025: Fastenkalender (23) – Aber die Windräder…

Hätten Sie es gewusst?
In Deutschland wurden 2024 etwa 993 Millionen Hühner, Puten und Enten in gewerblichen Schlachtbetrieben getötet. Diese Zahl stammt aus der Schlachtungsstatistik des Statistischen Bundesamts und verdeutlichen die immense Größe der Geflügelfleischproduktion im Land.
Weitere ca. 115 Millionen Vögel sterben jedes Jahr, weil sie gegen Glasscheiben krachen, 70 Millionen durch Straßen- und Bahnverkehr und etwa eine Millionen durch Jägers Flinten.
Und da wären noch die Katzenopfer. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber Schätzungen belaufen sich auf weitere über 100 Millionen toter Vögel allein durch Freigänger und verwilderte Katzen. Als Randbemerkung: Dabei bleibt es nicht – diese Katzen töten auch Unmengen von Kleinsäugern, Reptilien, Amphibien und Insekten.
Geradezu marginal ist im Vergleich dazu Zahl der durch Windräder zu Tode gekommenen Vögel: Ca. 100.000.
So schätzt der Nabu die Ursachen des gewaltsamen Vogelsterbens ein – nicht eingerechnet hier sind der fortschreitende Entzug der Lebensräume durch Monokultur-Landwirtschaft, was den Vögeln nachhaltig auch die Verfügbarkeit ihrer Nahrung nimmt, vor allem den Nahrungsspezialisten.
Die Zahlen liegen auf dem Tisch, die Gründe für das Vogelsterben sind bekannt, ob wir das nun wahrhaben wollen oder nicht, ob wir das nun wegdiskutieren wollen (gerade Katzenhalter:innen sind ganz groß darin) oder akzeptieren. Wir müssen also über rund 990.000.000 Vögel sprechen, die jedes Jahr durch Menschen verursachte Gründe zu Tode kommen, denn auch freilaufende und verwilderte Hauskatzen würde ich hier mitzählen. Das sind für mich nur schwer vorstellbare Dimensionen.
Etwas mehr als 70% der hierzulande getöteten Vögel starben, um von uns als Putenfleisch, Entenbrust, Gänsebraten, Chicken Wings etc. verzehrt zu werden. Darin sind rund 508.730 Tonnen Geflügelfleisch enthalten, die 2024 exportiert wurden. Das entspricht in etwa dem Gewicht von fünf großen Kreuzfahrtschiffen. Zwar sinken Exportwert als auch Exportmenge im Vergleich zu den Vorjahren kontinuierlich, allerdings betrug 2024 der Exportwert von Geflügelfleisch 1,15 Milliarden Euro (Quelle: Statista GmbH). Soweit „normal“.

Aber der Vogeltod wird als eines der Hauptargumente herangezogen, wenn es darum geht, die Errichtung von Windrädern verhindern zu wollen.Dann zählt jedes einzelne tote Tier (in Summe also 0,01% der durch menschengemachte Ursachen ums Leben gekommenen Tiere).
„Aber die Windräder… die tragen eine immense Schuld am Vogelsterben“.
Sonst niemand?

Windräder

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1 Antwort

  1. T.Head sagt:

    Ja, das ist natürlich traurig, wenn so ein Rotmilan gegen ein Propeller knallt und ich hoffe, dass die sich daran gewöhnen oder irgendwie umfliegen. Aber dem Rot Milan ist auch nicht geholfen, wenn die Erde im heißer wird und er nichts mehr zu fressen findet, weil alles vertrocknet.

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