Fakten, Fakten, Fakten – Teil 1 der unaufgefordert abgelieferten Selbstauskünfte
Fakten zu den Feiertagen. Pfingsten war es mal wieder soweit.
Twitter wurde von einem Trend überrannt:
Für jedes Like ein Bekenntnis oder Fakten. Eine perfekte Aktion für alle Egomanen, Selbstdarsteller, Beichtwillige, Ich-Erzähler, Selbst-Outer, Bekenntnisfreunde – also alle, die meinen, ihrer Twitter-Gefolgschaft spannende Details aus ihrem realen Leben (Psycho- und Seelenleben inklusive) mitteilen zu müssen. Schonungslos offen, selbstkritisch und ehrlich.
Also so Leute wie mich.
Will sagen: So wie Tausende anderer auch habe ich auf meinem Twitter-Account dieses Bildchen getwittert, sammelte Likes, die mich zu Tweets und damit zu Fakten über mich selbst nötigten, was wiederum Likes nach sich zog. Und dann habe ich einen Tweet nach dem anderen rausgehauen und der Öffentlichkeit Dinge über mich offenbart, die sowieso jeder über mich weiß (oder wissen kann).
Als da wären (in der veröffentlichten Reihenfolge, jedoch tippfehlerbefreit):
1.) Als Kind habe ich mich beim „Cowboy“ Spielen immer als erster „erschießen“ lassen. Und hatte dann meine Ruhe.
2.) Ich mag Katzen besonders, wenn sie motorisiert sind und ‚Jaguar‘ heißen.
3.) Ich kann Gruppenreisen nicht ausstehen.
4.) Ich stand in den 80ern bei einer Demo in Berlin in einem Polizeikessel. Horror pur.
5.) „Schau mich an, wenn ich mit Dir rede…“ Hab ich als Kind oft gehört.
6.) Höhenangst werde ich nicht los. Meine Spinnenangst ist weg.
7.) Ich war mal in Herne-West im Stadion. Als der Papst da war. Als Journalist.
8.) Ich habe 16 Badehosen. Es reicht so gerade zum Schwimmen.
9.) Dass ich nicht Biologe geworden bin, war wohl meine größte berufliche Fehlentscheidung.
10.) Mein Spezialinteresse: Herpetologie. Vor allem Schildkröten.
12.) Auch als längst Erwachsener finde ich Geomag ein geniales Spielzeug. Damit kann man ein DNA-Modell prima nachbauen und erklären.
11.) Ich habe die ‚Elf‘ vergessen – und kann Karneval absolut nicht ertragen.
13.) Mein rechter Arm ist 4cm kürzer als mein linker. Folge einer Knochenzyste als 13jähriger. Ich kann (und muss) damit leben.
14.) Ich kann vielleicht ohne. Aber ich will nicht.
15.) Ich kann Rhododendron nicht ausstehen. Keine Ahnung, warum.
16.) Ich habe bisher keine einzige Minute von „Game of Thrones“ gesehen. Und gedenke auch nicht, das zu ändern.
17.) Ich bin Linkshänder und hatte – obwohl nie ein Versuch einer Umerziehung stattfand – trotzdem einige Probleme damit.
18.) Ja. Ich bin verheiratet. Schon lange. Und würde es wieder tun. Mit der gleichen Frau.
19.) Ich war oft ein „schwieriges“ Kind, es sei denn, man ließ mich in Ruhe. Und später ein „renitenter“ Teenager.
20.) Mit Verdi kann ich viel, mit Wagner gar nichts anfangen.
21.) Viele, die mich nicht kennen, halten mich schnell für arrogant und abweisend. Was manchen Vorteil mit sich bringt.
22.) Ich kann mich vor zig Leuten hinstellen und eine Rede halten. Kein Problem. Aber Smalltalk in kleinen Gruppen ist furchtbar.
23.) 5 von 6 Straßen, in denen ich gewohnt habe, fangen mit H an. Ich glaube trotzdem an Zufälle.
24.) Ich habe ernsthaft überlegt, Lehrer zu werden. Ich wäre mit Sicherheit gescheitert.
25.) Singen? Tanzen? Ich? Nein. Das tut mir und sich selbst niemand an.
26.) Gemüse esse ich fast überhaupt nicht. Ich mag das meiste nicht.
27.) Während andere im Kino weinen, ärgere ich mich darüber, mit welchen simplen Tricks Regisseure ihr Publikum emotional manipulieren.
28.) Ja. Ich bin stolz. Am meisten auf meine Familie – vor allem meine beiden Töchter!
29.) Ich habe altgriechisch gelernt und kann es bis heute nicht. Was aber mittlerweile egal ist.
30.) Schabrackentapire finde ich vollkommen faszinierend. Ich würde nie in den Tierpark gehen, ohne die zu besuchen.
31.) Ein Ding der Unmöglichkeit ist, mich dazu zu bringen, etwas zu essen, was ich in dem Moment nicht essen will.
32.) Wäsche waschen gehört zu meinen Kernkompetenzen und Hoheitsgebieten im gemeinsam bewältigten Haushalt. Dafür koche ich nie.
33.) Zahnärzte brauchen viel Geduld mit mir. Ich bin ein anstrengender Patient.
34.) Es gibt Orte/Momente/Situationen, da fühle ich mich durch Kinderlärm genervt. Ich steh dazu.
35.) Meinen Neoprenanzug bekomme ich kaum mehr alleine zu. Es kostet mich immer Überwindung, andere am Ufer um Hilfe zu bitten.
36.) Ich erzähle selten, wohin wir in Urlaub fahren. Ich will all die klugen Ratschläge und heißen Insider-Tipps gar nicht hören.
37.) Ich wäre fast mal ertrunken, fast von einem Bus überfahren worden, als Kleinkind erstickt und als Kind an einem Stromschlag gestorben.
Der Beitrag wird in Bälde um weitere 37 belanglose Fakten fortgesetzt…
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Hallo,
warum war es eine Fehlentscheidung kein Biologe zu werden? Und was machst du stattdessen beruflich?
Als Biologe hast du es in der heutigen Zeit, jedenfalls in Deutschland nicht so einfach :)
Ich bin auf deine Antwort gespannt.
Liebe Grüße
Philipp
Ich meinte, damals bei der Wahl meines Studiums gewichtige Gründe zu sehen, die gegen ein Bio-Studium sprachen. Vielleicht fehlte es an Mut, es trotzdem zu machen und sich diesen Herausforderungen zu stellen. Die Belohnung wäre möglicherweise ein Job als Biologe gewesen, der mir viel Spaß gemacht hätte. Aber es hätte genauso gut mit Studienabbruch oder einem Sch…-Job enden können. Schon damals waren die Berufsaussichten eher mau. Aber bei all dem Glück mit Jobs, die ich persönlich hatte, hätte ich möglicherweise auch einen guten als Biologe bekommen. Und es ist ja nicht so, dass ich mit meinem Werdegang und meiner Arbeit unzufrieden wäre. Es sind eben im Rückblick immer diese wenigen Entscheidungspunkte, über die man später nachdenkt und sich fragt: Was wäre wohl aus mir geworden, wenn ich damals…
Tja, hätte, hätte… Fahrradkette.
Danke für deine Antwort. Ja, man weiß nicht, was gewesen wäre. Sollte wohl so sein, wie es gekommen ist :)