Noch mal Reiher – mit mehr Geduld. Ein zweiter Versuch
Geduld ist angesagt, und irgendwann wird sie auch belohnt… Das vorab, um die zweite Reiher Fotojagd , die ich gemacht habe von dem Ergebnis, her zu erzählen. Denn dieses Mal habe ich neben mitgebrachter Geduld auch mehr Glück gehabt:
Nach der ersten Runde, die abrupt unterbrochen wurde, habe ich einen zweiten Anlauf gewagt, angestachelt vor allem durch Jürgen und seinem Linsenfutterblog. Da ich sowieso auf dem Weg in die Kreisstadt bin, fahre ich einfach eher los und versuche mein Glück.
Zunächst entdeckte ich bei etwa einem Dutzend Reihern, die auf einer Wiese vor dem Nachbardorf auf Jagd gehen. Doch die Vögel standen relativ weit entfernt von der Straße und denken natürlich im Traum nicht daran, näher zu kommen. Ich hatte im Gegenzug keine Chance, mich dem Schwarm zu nähern, ohne dass er auffliegt. Das wäre nur zu Fuß gegangen – quer übers Feld, ohne Deckung. Aber die Vögel registrieren permanent sehr aufmerksam ihre Umgebung, selbst eine Bewegung hinter einem Baum hätte sie vermutlich flüchten lassen. Es blieb wieder nur, sie aus dem stehenden Auto heraus zu fotografieren.
Irgendwann wird der Schwarm unruhig und fliegt hektisch davon. An mir kann es nicht gelegen haben, eher vielleicht an irgendetwas, was auf der nahe gelegenen Autobahn passiert ist und sie hat unruhig werden lassen. Ich weiß es nicht.
Mit dem Teleobjektiv folge ich den Vögeln noch einen Moment, es sieht aber nicht danach aus, dass die Reiher nur eine Runde drehen und dann an ihren Platz zurückkehren. Sie drehen und suchen sich eine neue Wiese.
Also verlasse ich auch den Futterplatz und versuche ich mein Glück noch einmal an der Stelle, an der ich schon einmal den Vögeln „aufgelauert“ habe. Hier halten sich meistens zahlreiche Exemplare auf.
Und richtig: Wieder stehen sie zu Dutzenden im Gras, gar nicht mal so weit von der kleinen Straße entfernt, in die ich auch beim ersten Mal abgebogen bin. Ich öffne das Fenster, rolle im Schritttempo die Straße entlang bis ich einen guten Platz zum Halten und fotografieren finde, schalte den Motor aus und warte. Geduld ist angesagt und ich will Folge leisten. Dieses Mal stehe ich soweit am Rand, das gegebenfalls ein anderes Fahrzeug an mir vorbeifahren kann. Aber es kommt keines.
Zu den Silberreihern haben sich heute auch ein paar Graureiher gesellt. Man sieht sie eher selten im Landkreis, da sie normalerweise anders als die Silberreiher nicht in großen Gruppen auf den Feldern stehen und vom Gefieder her sich nicht so stark von ihrer Umgebung abheben.
Die Scheibe ist unten, die Kamera auf Anschlag, diesmal stört auch kein anderes Fahrzeug. Jetzt müssen die Tiere nur noch näher kommen. Also warten. Die Geduld wird dabei gar nicht mal auf eine allzu große Probe gestellt.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen (also gehen eher weniger, eher ein flattern). Immer wieder erhebt sich ein Trupp, dreht eine Runde und landet wieder auf der gleichen Wiese. Mal kommen neue Tiere, mal machen sich einige auf den Weg.
Nur nähern sie sich nicht. Nach geraumer Zeit endlich wagt sich ein Reiher südwärts und kommt direkt auf mein Auto zu. In wenigen Minuten entstehen hundert Fotos. Was ein Glück, dass der Vogel seine Route genau so wählt, dass ich ihn direkt durch geöffnete Scheibe „abschießen kann“ – kein Holm, kein Rückspiegel, nichts, was das Bild stören könnte.
Aufmerksam bleibt er immer wieder stehen, beobachtet das Geschehen und nähert sich dann immer mehr. Fast, als wolle er sich freiwillig als Fotomotiv anbieten und mir vor die Kamera hüpfen. Das tut er natürlich nicht.
Welch ein schönes Tier. Ich bin begeistert.
Das Warten hat sich gelohnt.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Geht doch. Glückwunsch. Eine tolle Ausbeute. Tiere scheinen ein Auto nicht als „Feind“ anzusehen. Mit der Methode erhöht man seine Chancen ungemein.
LG Jürgen