Zugegeben: Ich liebe sie, die Sommerzeit
Ja, ich bin einer derjenigen, die die Sommerzeit wirklich lieben. Das meine ich jetzt nicht auf die Zeit des Sommers das meine ich in puncto Umstellung der Uhrzeit, wie es vor Kurzem geschah Damit gehöre ich hierzulande wie auch in der EU einer Minderheit an, glaubt man der Aussagekraft der Abstimmung, die vor einigen Jahren europaweit durchgeführt wurde. Das Votum fiel ganz klar gegen die Fortsetzung der halbjährlichen Zeitumstellung aus, über Zweidrittel der Teilnehmer waren dabei übrigens Landsleute, in anderen Ländern scheint das Hickhack darum nicht ganz so relevant zu sein.
Dankbar bin ich diversen europäischen Ländern, die für die Beibehaltung der Sommerzeit sind und ihren Nutzen darin sehen. D jede Nation das für sich entscheiden kann, die EU sich aber für eine europaweite Zeitregelung stark macht, passiert in dieser Frage vorerst nichts weiter. Wie so oft.
Es war zwar anders versprochen, aber Brexit und Corona haben die Prioritäten in Brüssel zunächst erheblich verschoben. Da ist die Frage der Zeitumstellung deutlich an den Rand gerückt. Es bleibt erst einmal alles so, denn wohl die meisten sind sich einig, dass einzelstaatliche Lösungen Unfug sind. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen wäre Mumpitz – ob nun zum Beispiel im internationalen Reiseverkehr oder bei der Übertragung von Großereignissen (sofern beide irgendwann mal wieder stattfinden). Kleinstaatlich- und Kleinteiligkeit zahlt sich nicht aus. Da können Nationalisten und Populisten am rechten Rand hundertmal etwas anderes behaupten.
Und so lange alles so bleibt wie es ist, genieße ich die Zeitumstellung im Frühjahr, auch wenn es morgens nun wieder länger dunkel ist.
Und jetzt geht es aufwärts!
Seufzend stellte meine Tochter vor einigen Wochen fest, ihr Leben bestehe derzeit nur noch aus Arbeiten, Autofahren als Berufspendlerin, ein wenig mit dem Hund gehen, Sofa und schlafen. Das sei zu wenig. Wir mussten dem beipflichten: Viel mehr war an einem Werktag nicht drin. Und das monatelang. Das ist natürlich auch den coronabedingten Beschränkungen und Schließungen von Schwimmbädern, Kinos, Theatern und der Gastronomie geschuldet, aber eben vor allem den Witterungs- und Lichtverhältnissen im Winterhalbjahr. Da blieb einem abends nach Feierabend nur der Rückzug in die eigenen vier Wände, das Sofa und das immer schlechter werdende Fernsehprogramm. Denn irgendwann ist man selbst das Lesen von Büchern, Hören von Podcasts und Hörspielen abends leid. Das drückt auf Dauer aufs Gemüt und damit auf die Allgemeinbefindlichkeit.
Aber damit ist jetzt erst einmal vorbei.
Und das ist gut so. Ich geh raus! Raus vors Haus, raus in den Wald! Raus in die Natur. Fertig!
In der Sommerzeit eine entscheidende Komponente dazu, und die habe ich in den vergangenen Tagen gleich genossen: Abends nach der Arbeit ist noch Zeit, in der Sonne vor dem Haus sitzen. vielleicht noch mal spazieren zu gehen, die Insekten im Garten bei ihrer Arbeit zu betrachten, mich an den Blumen erfreuen.
Der Frühling und die Sommerzeit – was habe ich auf Euch gewartet!
Griechenland und den anderen Ländern, die die EU mit der Weigerung, die Zeitumstellung aufzugeben, ausgebremst haben, sei Dank dafür!
Ich danke Euch, denn meine Laune ist in den vergangenen Tagen rasant gestiegen. Die Stunde, die es morgens später hell wird, fehlt mir persönlich nicht, aber die Stunde abends, die die es früher dunkel würde, die würde mir sehr fehlen.
Kann sein, dass Sie das so egoistisch wie bescheuert finden.
Das ist dann eben so. Damit kann ich leben.
Prösterchen aus dem Garten.
Denn erst, wenn die Sonne untergeht, wird’s draußen frisch. Und das ist eine Stunde später.
Vielen Dank fürs Lesen.
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