Einfach mal den Schnabel halten…
Über Toleranz und gegenseitige Rücksicht wird gerne diskutiert… und noch mehr wird selbige eingefordert. Erstaunlicherweise sind es vor allem diejenigen, die Rücksicht und Toleranz für sich und Ihresgleichen reklamieren, die selbst wenig tolerant oder rücksichtsvoll sind.
Das gilt im Mikrokosmos eines Schwimmbads natürlich auch.
Schwimmer ärgern sich über den Badebetrieb, Badegäste über Schwimmer. Nun kann man, wie Ronja Vattes in ihrem Blog, sowohl den Schwimmern als auch den Badegästen (das sind die, die so im Wasser rumdümpeln) etwas Gutes abgewinnen oder zumindest versöhnlich um gegenseitige Rücksicht werben, wie Jürgen Schenke das in seinem Blo getan hat. Mir geht da manchmal leider die Hutschnur hoch und ich mache meinem Ärger Luft, denn ich habe nach wie vor die These, dass diejenigen, die von den Schwimmern Rücksicht verlangen, weil sie sich bedroht fühlen, Spritzwasser ihre Haare nässen könnte oder was weiß ich… im Gegenzug nicht auf die Idee kommen, für Schwimmer zur Seite zu gehen und sie ihre Bahnen ziehen zu lassen.
So kommt es, dass die einen die Schwimmer als rücksichtslose Rüpel, Kampfkrauler, Irre, Schwimmfaschos und Wassernazis beschimpfen, während die anderen die Badegäste als Totholz, Treibgut, Parfumtanker, Taumelkäfer… diffamieren.
Heute aber muss ich ein weiteres Attribut hinzufügen:
Dämliches Federviech
Das ist zugegebenerweise nicht besonders originell, blöde Gänse kennen wir ja schon länger. Aber es geht hier nicht um eine solche. Also Gans. Und weil blöde Gans sehr geschlechtsspezifisch (warum auch immer) zu Einsatz kommt und sich an Frauen richtet, stimmt es hier gleich doppelt nicht. Denn die Nervbratze (auch eigentlich gegen Frauen gerichtet), ist ein Mann. Ein Typ, ein Macker. Ein Mistkerl.
Und was sich dieser heute im Erdinger Freibad geleistet hat, ist echt bodenlos. Keine Spur von Rücksicht, keine Toleranz. Bei 13°C Luft- und 24°C Wassertemperatur waren wir zu viert im Becken. Drei von uns schwimmen ordentlich ihre Bahnen, aber dieser rücksichtslose Trottel schwimmt einfach kreuz und quer… und immer uns drei anderen in die Bahn.Und wenn man dem dann mal zu nahe kommt, macht der ein Gezeter, man glaubt es kaum. Benimmt sich, als gehöre ihm das Schwimmbad ganz allein, pöbelt und meckert vom Beckenrand. Nun bin ich ein durchaus friedfertiger und extrem harmoniebedürftiger Mensch und halte mich zurück… zumindest im laufenden Schwimm- und Badebetrieb. Später dann, in meinem Blog oder auf Facebook kann ich immer noch den Schnabel aufreißen und mich aufregen.
Aber was zu viel ist, das ist zu viel. Also schwimme ich dem komischen Vogel hinterher und will ihn zur Rede stellen. Wie unter zivilisierten Leuten üblich, möchte ich das ausdiskutieren: „Ey Alta, was hasse für’n Problem?“
Was macht der?
Dreht sich um und haut ab. Ohne Antwort. Da hält er einfach den Schnabel, der Kerl.
Egal… die Bahn ist frei. Und wenn ich Dich das nächste Mal sehe, hoffe ich, dass das nicht im Kronthaler Weiher nebenan ist sondern bei Herrn Wu auf der Speisekarte. Da können wir das ja in Ruhe zu Ende besprechen.
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