Wenn einer eine Lesung tut…
… dann muss er viel erzählen. Wie ich gerade erst wieder in Seefeld im Gasthaus Ruf erlebt habe.
Dort nämlich war ich mit der Lesung Manchmal sind es Mistviecher auf Einladung der Schildkrötenfreunde Oberbayern zu Gast.
Entsprechend war die Textzusammenstellung recht „schildkröten“lastig, aber gewürzt mit einer gehörigen Dosis Baumarkt-Episoden und garniert mit der Abschlussgeschichte Frohe Weihnachten – das haben Sie sich verdient, die aus diesem Blog stammt, aber verschwand, weil sie in das Buch Renate und das Dienstagsarschloch wanderte. Dort kann man sie noch nachlesen- hier nicht mehr.
Ich gebe zu: Wie bei jedem neuen Programm bei Lesungen war ich einigermaßen nervös, gerade dieses Mal, da die Zuhörerschaft sehr inhomogen war, wenn ich das mal so sagen darf. Würde es allen gefallen? Würden alle auf ihre Kosten kommen?
Oder würde es den einen doch irgendwann zu langweilig, weil zu viel von Schildkröten die Rede ist – oder den anderen, weil zu wenig…
Ob der Spagat funktioniert hat, kann ich nicht sagen, das muss das Publikum beurteilen. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Lesung gut angekommen ist. Kriterium: Nur einer ist zwischendurch gegangen, aber der musste wohl weg. Er winkte kurz und verlegen – schwupps, weg war er, weil er noch woanders hin musste. Das ist entschuldigt.
Gibt es etwas Fürchterlicheres, als zu bemerken, dass nach der Pause viele Stühle unbesetzt bleiben? Ja: Wenn sich während des laufenden Programms die Reihen leeren.
Ich hoffe, dass mir das nie passieren wird. Dagegen ist verschmerzbar, wenn die eine oder andere Pointe nicht so gezündet hat, wie sie sollte.
Bewährt hat sich, das immense Textvolumen, was es vorzulesen und zu erzählen galt, mit Musik zu unterbrechen. Zum wiederholten Mal begleitete mich das Akustik-Duo Null 6 Null 8. Denn wie heißt es so schön: „Never change a running system“.
Mit ihren Versionen bekannter und unbeannter Songs, darunter drei Eigenkompositionen, sorgten Bert und Ralph nicht nur für Abwechslung im Programmablauf. Sie ergriffen auch manche Gelegenheit, mich, den armen Poeten süffisant in die Parade zu fahren. Fast, als ob es abgesprochen gewesen wäre.
Dabei tun die beiden immer so, als könnten sie kein Wässerchen trüben…
Und wie geht es weiter?
Sam spielt’s noch mal. Was heißt, dass wir im kommenden Frühjahr die Lesung wiederholen wollen. Dann aber geht es weitaus weniger um Schildkröten, dafür mehr um andere Mistviecher und auch mit einer anderen, weniger weihnachtlichen Abschlussgeschichte. Mal sehen, ob’s was wird. Wir planen noch…
Ach – noch etwas gibt es zu vermerken:
Vom Erlös der nach der Lesung verkauften Bücher habe ich was gemacht?
Richtig:
Gleich am nächsten Tag einige neue Mistviecher angeschafft. Geld muss schließlich unter die Leute. Unter anderem besitze ich jetzt dieses possierliche Tierchen:
PS: Damit Sie nicht fragen müssen: Das ist ein Dendrobates tinctorius Lokalform „Brasilianer“ – auch Färberfrosch genannt. Ein völlig ungiftiger Pfeilgiftfrosch übrigens. Damit das auch geklärt wäre…
Danke an Peter Kellner für die Schnappschüsse
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