06.04.2025: Fastenkalender (33) – Gönnen können

Es ist ein lauer Sommerabend, als es direkt über meinem Kopf faucht. Was das dieses wenig angenehme Geräusch verursacht, ist ein Gasbrenner. In Windeseile bildet sich heiße Luft, steigt hinauf in die Ballonhülle und hebt das Gefährt wieder empor.
Langsam und immer wieder fauchend überquert ein Heißluftballon das Feld, an dessen Rand ich stehe. Er gewinnt an Höhe, fährt von dannen. Hier hat er doch der nicht landen wollen, der Pilot hat sich offensichtlich anders entschieden.
Ich schaue dem Ballon bei seiner Fahrt nach, bis er hinter den Bäumen verschwunden ist. Viele Menschen träumen davon, auch mal eine solche Fahrt zu machen. Das verstehe ich, die Aussicht muss gigantisch sein.
Aber ich bleibe lieber am Boden und freue mich mit den Leuten in der Gondel. Ich weiß, ich würde es nicht genießen können sondern in grenzenloser Panik mich versuchen, irgendwo festzuhalten. Und da ich das schon vorher weiß, werde ich es gar nicht erst versuchen.

Gönnen können! Eigentlich ist es gar nicht so schwierig. Und das nicht nur bei Dingen, die man sowieso nicht tun kann oder will.
Euch da oben eine gute Fahrt.
„Glück ab, gut Land!“ lese ich, wäre der traditionelle Ballonfahrer:innen-Gruß. Also:
„Glück ab, gut Land!“

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