Wie viele Weiherbilder verträgt das Blog?

Ola vom Blog Altwerden ist nix für Weicheier hat heute ein Himmel-Sonnen-Wolken-Foto veröffentlicht, verbunden mit der Bemerkung, eigentlich solche Bilder schon gar nicht mehr anfertigen zu wollen. Ihr digitales Fotoarchv quillt längst über. Aber dieses eine Mal noch, und dieses eine Motiv, das musste es sein…

Ich kann das verstehen. Sehr gut sogar. Bei mir ist es auch nicht anders.
Allein vom Kronthaler Weiher habe ich in diesem Jahr bisher 546 Bilder auf meiner Festplatte. Ich muss vollkommen beknackt sein. Viele Schwimmbilder, grottige Selfies – immer wieder Uferimpressionen, Sonnenuntergänge, Wolken, Himmel, Wasser, mal wellig, mal spiegelglatt. Aber eigentlich ist es immer der gleiche Weiher. Und immer das gleiche Geschöpf im Wasser.

Die meisten Fotos könnte ich löschen, die sind sowieso nicht vorzeigbar. Sicher mache ich das auch mal irgendwann. Nicht heute. Aber vielleicht nächste Woche. Oder übernächste. Spätestens, wenn die Freiwasserzeit vorbei ist. Oder vielleicht an einem regennassen Wintertag.
Im Jahr 2036 oder so.

Derweil also Daten über Daten auch mein Archiv zum Überlaufen bringen, fotografiere ich munter weiter. Zum einen, weil ein Blog Bilder braucht, zum anderen, weil ich es einfach schön finde, wenn ich von meinen Schwimmereien in den Facebook-Gruppen Bist Du heute schon geschwommen oder Schwimmzone Meldung erzähle, das mit tagesaktuellen Fotos zu illustrieren. Danach aber könnte ich sie eigentlich löschen.
Könnte.
Eigentlich
Aber statt weniger Bilder werden es immer mehr. Gerade erst zum Beispiel.
Dieses eine noch. Weil die Abendstimmung am Weiher gar zu schön ist. Weil ich sie festhalten will – konservieren. Für alle Ewigkeit.

Aber weil ich nicht sicher bin, ob es schöner ist, zu warten, bis die Kinder (rechter Bildrand), die das Stand-Up-Board an Land bringen, aus dem Bild wieder verschwunden sind, mache ich beide Varianten. Mit und ohne. Und noch ein paar weitere Fotos zur Sicherheit. Mit den Leuten links im Bild und ohne. Mal die Kamera etwas höher, damit das gegenüberliegende Ufer weit unten im Bild ist, mal ist es deutlich weiter oben. Schließlich sieht man erst später, welches Bild das bessere ist. Und ärgert sich, wenn man genaudas, was besser ausgesehen hätte nicht geschossen hat. So ist es immer. Unnötig zu erwähnen, dass ich vermutlich morgen nach Feierabend noch einmal zum schwimmen hinfahren zu erwähnen – und mit Sicherheit auch da wieder Fotos machen werde.

Jedenfalls sind es heute schon wieder zwei Dutzend Fotos, die ich vom Speicherchip herüberkopieren musste.

Ach ja: Als ich schon gehen will, entstehen noch mal zehn Bilder. Von diesem Motiv. Alle unterscheiden sich nur in Nuancen voneinander. Trotzdem.

Aber mal ehrlich – das musste ich doch einfach fotografieren. Das verstehen Sie doch. Oder?
ODER?


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4 Antworten

  1. Smamap sagt:

    Das erinnert mich an die Zeit anno 1989 … erste Festplatten hatten eine Größe von 10 MB. Ja … MEGAbyte, eine Größenangabe, die heute fast keiner mehr kennt.
    Damals hätte sich die Frage ’noch ein Bild‘ von selbst beantwortet.
    Aber halt! Damals gab’s Digitalfotos ja noch gar nicht. Das Höchste der Gefühle war die Sofortbildkamera. Das Fotographieren damit war teuer …
    Wie ich sagte … die Frage ’noch ein Bild‘ hätte sich von selbst beantwortet

  2. Anwolf sagt:

    Das kenne ich auch! In letzter Zeit zwinge ich mich teilweise dazu, es bei einem Bild von einer Szenerie zu belassen. Aber wie schwer das fällt (nur eins noch… 😉)! Aber tolle (Weiher-) Fotos, die du da aus deiner Sammlung ausgesucht hast!
    Viele Grüße von Andrea

    • Lutz Prauser sagt:

      Die stammen nicht mal aus der Sammlung. Die sind alle an genau diesem Tag gemacht worden. Und ich wollte doch gar keine machen. 🙂

  3. Jörg sagt:

    Ich finde es sehr interessant, wenn man von der gleichen Umgebung viele Bilder hat. Mein Vater, viel zu viel beruflich unterwegs, hat sich die wenigen Jahre in seinem Rentnerdasein jeden Tag seinen Bernhardiner geschnappt, seine Minox 35GT in der Tasche…. und immer die gleiche 3 Stunden Spaziertour. Immer die gleichen Motive, und immer anders. Lichtstimmungen, die am nächsten Tag nicht mehr da waren. Regen, Schnee, Sonne, Wind, ja auch Wind kann man fotografieren.
    Und dies alles auf Negativfilm und die kleinen 9×13 Bilder in „Flip-Alben“
    Und jedes Mal, wenn ich ihn besuchen kam, wollte ich die Alben durchblättern
    Ich habe die Umgebung meiner Geburtsstadt nie in so vielfältigen Bildern gesehen, als in diesen, immer gleichen, Motiven
    Gruss
    Jörg

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