Norwegen im Frühjahr (#01) – Zu Fuß in Oslo

Wo anfangen, was erzählen? Vor allem: Was zeigen?
Am besten vorne anfangen, was heißt: Noch bevor wir in Oslo landen bin ich das erste Mal völlig aus dem Häuschen – dieses Blau, das sich vor dem Fenster des Flugzeugs präsentiert, ist unfassbar schön. Dazu der weite Blick von oben über ein Land, das uns noch völlig fremd ist. Bisher gehörte Skandinavien nicht zu unseren Reisezielen. Während wir von Schweden eine indifferente Vorstellung haben, genährt durch Astrid Lindgren bis hin zu schwedischen Spielfilmen, ist Norwegen irgendwie eine Terra incognita.
Und Oslo sowieso. Eine knappe Woch werden wir uns dort aufhalten und am Ende ein halbes Dutzend Museen besucht haben (davon ist später die Rede) – jeden Tag eines, an einem sogar zwei. Das Ganze trotz schönsten Wetters, was die Norweger:innen dazu bringt, im T-Shirt und zum Teil kurzen Hosen durch Oslo zu joggen, in der Sonne in den Parks Eis zu schlecken während unsereiner nur zögerlich den Schal vom Hals abwickelt und die Jacke auszieht. Trotzdem kommt das erste Eis im Hörnchen 2025 in Oslo in meinen Gierschlund.

April ist’s. Wir „erwandern“ die Stadt nicht nur einmal. Vieles, „was man gesehen haben sollte“ liegt dicht beisammen: Das Parlament, das königliche Schloss, die Domkirche, in deren Inneren ich eine Schnitzerei an der Kanzel entdecke, die mich irgendwie an den jungen Elton John erinnert. Lebt der wirklich schon soooo lange?
Neben der Domkirche und den Arkaden stoßen wir auf die Jernrosene (die “Eisenrosen”). Das ist eine Gedenkstätte für die Opfer des rechtsextremen Terroranschlags vom 22. Juli 2011. Weil vor der Domkirche Mengen von Blumen abgelegt wurden, haben Künstler:innen aus vielen Ländern Eisenrosen gestaltet, die nun alle zusammen in einem großen steinernen Behälter aufgestellt wurden. Ein sehr bewegendes Denkmal. Nah auch sind die meisen Museen (einige werden wir besuchen) und das Nobelpreis-Gebäude, denn in Oslo wird der Friedensnobelpreis vergeben. Wir laufen über die Einkaufsmeile, die neue, mondäne Sea-Side, durch die  Akerhus-Festung, steigen der Oper aufs Dach, wie man das halt so macht und genießen den Sonnenuntergang. Was nicht fußläufig erreichbar ist oder : Rein in die Straßenbahn. Ein Wochenticket ist schnell gekauft, sehen wollte es übrigens nie jemand. Die Straßenbahnen kommen in schneller Folge, das kürzt manchen Weg ab.
Busse und Bahnen werden uns auch aus der Stadt heraus bringen, wovon in anderen Beiträgen noch die Rede sein wird.
Oslo ist beeindruckend jung, modern, weltoffen und entspannt, zumindest ist das unser Eindruck. Vor allem ist es eine sehr lebendige Stadt und kein zu groß geratenes Freilichtmuseum, das gibt es zwar auch, aber anders als in manch anderen Städten hat man in Oslo den Eindruck, dass bis mitten ins Zentrum hinein tatsächlich Menschen leben und wohnen. Keine Freilichtmuseumskulisse und kein purer Businesspark. Das gefällt mir.

Hier eine erste Bildergalerie: Oslo zu Fuß.

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5 Antworten

  1. Sonja sagt:

    Man kann schön miterleben! Freue mich auf weitere Oslo Schilderungen!

  2. Jörg sagt:

    Skandinavien, Norwegen, Oslo…. Mein Herz geht auf, meine Erinnerungen kratzen sich im Hirn zusammen. Vielen Dank für den Bericht. Ich liebe Skandinavien und damit auch Norwegen.

  3. Wunderbare Bilder, lieber Lutz, sehr schöne Details – auch ich bin gespannt auf mehr!

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