Gut gekühlt im Moosinninger Weiher

Kann es sein, dass es doch noch etwas frisch ist? Hat es nicht vor einer Stunde noch geregnet?

Da ist es ja wohl kein Wunder, dass niemand am Moosinninger Weiher ist, zwei Angler mal ausgenommen und ein kleiner Trupp DLRG-ler, die die Leere überwachen… und mich. Ich bin an diesem Sonntag Mittag der einzige Badegast. Weder auf dem Spielplatz noch auf der Wiese sind irgendwelche Leute, im Wasser schon gar nicht. Das ändert sich erst, als eine Stunde später die Sonne wieder raus kommt und es schlagartig warm wird. Zumindest außerhalb des Weihers.

Beherzt habe ich mich entschlossen, angesichts des kleinen Weihers und der gemeldeten Temperaturen im nahegelegenen Notzinger ohne Neo im Moosinninger zu schwimmen, das wäre mir dann doch etwas skurril vorgekommen. Also lasse ich ihn gleich zu Hause, damit ich vor Ort gar nicht erst weiter hin- und her zögere, pelle mich aus den Klamotten und stehe ein wenig zweifelnd am Ufer. Da sehe ich am anderen Ende des Weihers jemanden schwimmen – ich bin also doch nicht allein, und was der kann/tut, das kann/tue ich auch. Also rein ins kühle Nass.

Die ersten Züge sind mächtig grausam kalt, umkehren ist aber keine Option also kräftig kraulen, dann wird’s schon.
Und so ist es dann auch, erst kaum, dann immer besser aushaltbar und irgendwann macht es sogar richtig Spaß. Nach und nach gesellen sich weitere Leute zum Schwimmen in den Weiher, allesamt Ü60. Zumindest schätze ich das. Zwei Teenager-Jungs kommen, nehmen Anlauf und hechten ins Wasser, quicken und quietschen (Überraschung: Doch nicht so warm wie gedacht), ein Vater mit seinen drei kleinen Kindern wagt die ersten Schritte am flachen, besandeten Ufer.
Gemeinsam schwimmen die vier zur Schwimminsel, nicht ohne Gejohle des einen Sohnes und Gezeter des anderen. Der eine will nicht warten, der andere nicht weiterschwimmen. Es ist wohl das Zusammenspiel aus Kälte und Angst, das ihn lautstark protestieren lässt. Ich denke, im entsprechenden Alter hätte ich ganz genauso gejammert.

Der Moosinninger Weiher ist schnell der Länge nach gequert, auch mehrfach…

…dann wird es mir doch etwas frisch. Da aber niemand da ist, der einem möglichen Gejammer meinerseits Gehör schenken würde, belasse ich es dabei. Reicht auch.

Ab in die Sonne, aufwärmen, die Füße vertreten. Rings um den Schwimmweiher gibt es reichlich weitere – allesamt jetzt Fischgewässer der Anglervereine: Zutritt verboten, Schwimmen sowieso. Würde sich aber auch nicht lohnen – schauen aber doch. So entdecke ich einen alten Kiesbagger, ein- und umwachsen: Ein kleines stählernes Ungetüm, das zur Rostlaube mutiert ist und seit Ewigkeiten nicht mehr bewegt wurde.
Auch ein Foto wert.

Von Zehn plus Zehn plus Zehn sind noch übrig: Zehn plus Acht plus Zehn.

Erledigt:

  • Zehn Freigewässer in Oberbayern, in denen ich immer noch nicht gewesen bin:
  • Zehn Freigewässer, in denen ich erst einmal gewesen bin: Happinger See, Moosinninger Weiher
  • Zehn Freigewässer, in denen ich zwar schon mehrmals war, aber seitdem mindestens vier Jahre vergangen sind:

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