11.03.2025: Fastenkalender (07) – Markentreue

Vielleicht ist es das, was sich Anbieter von Produkten und Dienstleistungen von den Konsument:innen am Meisten wünschen: Markentreue.
Und vielleicht ist es das, was beim Einkauf vieles unglaublich einfach macht. Ein Griff ins Regal, immer die gleiche Zahncreme, den gleichen Ketchup, die gleiche Marmeladenmarke, maximal variiert durch mal die eine mal die andere Sorte.
Ich mache selbst da keine Ausnahme, vor allem nicht bei Verbrauchsgütern aus dem Supermarkt. Ich weiß, was ich kaufe, ich weiß, wie es schmeckt. So lange alles so bleibt: Wunderbar. Das ist vor allem eines: Bequem.
Ändert sich der Preis direkt oder indirekt durch Reduzierung der Packungsgröße oder Füllmenge, kann ich immer noch nach Alternativen suchen – oder eben trotzdem der Marke treu bleiben.

Was anderes war die Änderung der Rezeptur bei Nutella. Seitdem kommt mir die Creme nicht mehr ins Haus, sie schmeckt einfach nicht mehr, von der Verwendung von Palmöl bei der Herstellung mal ganz abgesehen. Und dann geht die Suche von vorne los.
Und jetzt das gleiche Spiel beim Ketchup. Der im Kühlschrank leert sich. Neuer muss her. Ein Griff zu Heinz Ketchup wäre nun das Einfachste. Heinz ist seit Jahren die Marke meines Vertrauens beim eher spärlichen Ketchupverbrauch bei uns daheim.
Die Markentreue spart mir, im Supermarkt aus einem Überangebot von vielleicht 30 verschiedenen Sorten von einem Dutzend Firmen und zig verschiedenen Verpackungsgrößen auswählen zu müssen. Diese Bequemlichkeit nun aufzugeben ist verursacht durch zwei Kriterien bei der Produktwahl:

  1. Ich möchte auf jeden Fall Ketchup in der Glasflasche. Das ist zwar etwas teurer und auch lang nicht so bequem wie die Quetschflaschen aus Kunststoff. Aber im Glas sehe ich zum einen den Füllstand, zum anderen, und darum geht es mir vor allem, möchte ich mehr dazu beitragen, den Plastikmüll zu reduzieren. Das ist es mir wert. Es lässt das Angebot gleich mal auf weniger als die Hälfte sinken. Heinz wäre allerdings noch immer dabei und war bisher die bevorzugt gekaufte Marke. Heinz gibt es auch eingeglast.
  2. Neu ist: Ich möchte Ketchup ohne Zuckerzusätze.  Bei 100g Ketchup kommt es im regulären Produkt allein auf 22,8g Zucker, der über die Tomaten enthalten ist oder beigemengt wurde. Ökotest benennt sogar über 25g. Sorry – das ist echt zuviel.
    Mit diesem zweiten Suchfilter im heimischen Supermarkt bleibt ein (!) einziges Produkt übrig, denn Heinz Zero gibt es (zumindest dort) nur in Plastik.

Der Ketchup wird gekauft, hoffentlich schmeckt er auch.
Markentreue wird nicht belohnt, Markentreue ist vor allem eines: Bequem. Ich sollte öfter diese Bequemlichkeit aufgeben und mich nach Alternativen zu Altvertrautem umsehen. Sei es, was die Inhaltstoffe angeht, sei es, was die Verpackung betrifft, sei es, weil ich Produkte bestimmer Unternehmen grundsätzlich nicht mehr kaufen will.

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3 Antworten

  1. Nati sagt:

    Es ist spannend wenn ein anderes Familienmitglied einkaufen geht und völlig andere Marken mitbringt die man vorher im betreffenden Geschäft nie wahrgenommen hat. Dank der Produkttreue entwickelt man einen Tunnelblick und wundert sich dann was es so alles gibt.

  2. Martin sagt:

    Nudossi statt Nutella. Für mich die ultimative Lösung. Gibt es glaube ich auch in Tuben … so für unterwegs … wenn‘s pressiert 😉

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