Die Extrameile im Aquapark

Die Extrameile, die zu gehen ja gerne mal gefordert wird, ist auch so eine Sache, über die seit einigen Wochen heftig debattiert wird – in den sozialen Medien ebenso wie in den Wirtschaftsteilen einschlägiger Gazetten, in denen derzeit viel über Quiet Quitting und Quiet Fireing geschrieben wird. Immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – High Performer mal ausgenommen – sind offensichtlich für diese Extrameile bereit.
Sie gehen sie nicht mehr.

Aber schwimmen!

Schwimmen könnte man sie doch. 1,609 Meter: Das ist einmal vom Sandstrand quer durch den Aquapark hinüber und dann im Bogen am Ufer wieder zurück.

Das kann man schon mal machen, das kann man auch schaffen, selbst wenn das Wasser nur noch zärtliche 17 °C aufweist. Da hilft dann die Gummipelle. So ein Neopren hält einem schon eine Menge Unbill vom Leib: Arschkaltes Wasser zum Beispiel.
Also wage ich an einem freien Freitag Ende September die Extrameile im Aquapark, jenem Baggersee zwischen Langenpreising und Moosburg, der nicht einfach einen Ortsnamen trägt oder den des Kieswerks, sondern hochtrabend und viel versprechend eben Aquapark heißt.
Da kann man schon was Besonderes erwarten, denn das klingt nach viel Freizeit und Spaß, nach Vergnügen und allerlei Attraktionen. Aber Pustekuchen.

Zwar ist es seit meinem ersten Besuch 2021 dort deutlich aufgeräumter und weniger vermüllt und mit dem neu errichteten Seegarten Sausalitos hat sich eine Gastronomie etabliert, die auch Events veranstaltet, aber davon ist in der Mittagssonne des Herbsttages nichts zu bemerken. Kein Remmidemmi, kein Rambazamba, keine Party, keine Kinderbelustigung. Ein paar Leute liegen im Gras, ein paar Radfahrer, niemand im Wasser.
Still ruht der See, nahezu spiegelglatt.

Wobei das mit der Stille relativ ist, es rumumpelt heftig am Südufer. Am benachbarten Kieswerk wird noch gearbeitet, noch ist nicht Wochenende, vielleicht fährt da ein LKW Fahrer seine Extrameile.

Vor dem Schwimmen spaziere ich ein wenig am Ufer entlang, den schmalen Weg durch die Sträucher am Ufer entlang, es ist der Weg, der im Vorjahr wadentief überflutet war, ein wenig wie im Dschungel war es damals . Davon ist in diesem Jahr nichts zu merken:

Als ich mich endlich für die Extrameile in Schale, also den Neo werfe und mir State of the Art eine Union Jack Badekappe überstreife, belästige ich die sozialen Medien schnell noch mit einer Anmerkung dazu bevor ich zum High Performer mutiere:

God save the King.



and me while I am swimming.

Und dann geht’s hinein ins Wasser.


So ’ne Extrameile hat schon was. Man muss nur wissen, wie und wo man sie absolviert.


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