Ich wäre jetzt bereit für diesen Frühling
Ich wäre jetzt bereit für einen richtigen Frühling. Der Winter, der in diesem Jahr keiner ist, nervt.
Es ist zu warm, es gibt keinen Schnee, mal hat es über 10 °C, dass die Bienen sich über die Krokusse her machen, dann wieder Regen, Graupel. Und immer wieder dieses „Kack“wetter, das nur den Krähen egal zu sein scheint. Zwischendurch fegen Stürme übers Land.
Ein Wetter wie April – nur, dass wir erst Februar haben. Ich will das nicht. Entweder richtigen Winter oder einen ordentlichen Frühling.
An einem eher bescheidenen Tag fahre ich beim Weiher vorbei. Ich rechne nicht, damit, dass „was los ist“, gerade erst kam ein ordentlicher Regenschauer. Aber egal, ich brauche dringend frische Luft, aber schon zieht von Norden her der nächste Regen heran. Nach Frühling sieht das wahrlich nicht aus, aber wir haben ja auch erst Februar.
Überm Kieswerk nähert sich ein Flieger, der in München landen wird, vermutlich ist es ganz schön wacklig in der Kiste, vermutlich werden die Passagiere ähnlich wie ich wenig begeistert sein von dem Schmuddelwetter, wenn die wieder festen Boden aber kein Dach mehr überm Kopf haben.
Denn dort, wo sie herkommen, dürfte es ungleich wärmer gewesen sein. Das Flugzeug scheint sich kaum vom Fleck zu bewegen, wie in Zeitlupe sinkt es langsam der Landebahn entgegen. Das schaut sonderbar aus.In der Ferne entdecke ich einige Kormorane, es ist das erste Mal, dass ich sie am Weiher sehe. Sie gesellen sich zu einigen Artgenossen, die sich bereits auf dem Schwimmplateau niedergelassen haben und ihre Flügel sehr charakteristisch zum Trocknen von sich strecken. So habe ich es auch im Herbst ausgiebig an der Ostsee beobachtet, daher spare ich mir den Weg um den Weiher herum, um näher an die Vögel heranzukommen.
Kormorane – da werden sich die Angler sicher nicht freuen, wenn die sich jetzt hier auch breit machen, denke ich. Euch mag niemand hier… doch ich.
Auch Haubentaucher sind in erstaunlich großer Zahl zu sehen, sie waren wohl auch auf den Frühling. Alle sind wie üblich sehr weit vom Ufer entfernt. So langsam könnten sie sich doch mal an uns Menschen gewöhnen und näher kommen, oder?
Andere Wasservögel haben schließlich auch kein Problem damit – im Gegenteil. Drei Enten scheren sich einen Dreck um meine Anwesenheit. Das Trio, von dem ich dachte, dass es im sicheren Abstand vorbeischwimmen wird,…
kommt direkt vor meinen Füßen aus dem Wasser und geht vollkommen unbeeindruckt von meiner Anwesenheit auf Futtersuche. Im Gänsemarsch – oder gibt es auch einen Entenmarsch? Und wenn ja: Wie geht der?
Zwei Jungschwäne, die gerade ihr Federkleid wechseln und gescheckt aussehen wie Fleckvieh, paddeln heran. Auch sie sind auf Futtersuche – oder wohl eher nach einem Futterspender, also jemandem, der sie wider besseren Wissens und aller Hinweisschilder mit altem Brot versorgt.
Heute allerdings sieht es eher mau aus. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, zumeist Spaziergänger mit freilaufenden Hunden. Noch stört sich niemand daran, im Sommer wird wieder das Ordnungsamt der Kreisstadt regelmäßige Patrouillen schicken und Hundehalter aus der Freizeitanlage am Weiher verscheuchen.
Und noch einer ist unterwegs: Ein einsamer Surfer, der dem Regen und dem kalten Wasser trotzt und auf Wind wartet. Denn so richtig kräftig bläst er dann doch nicht.
Vielleicht ist ihm das aber auch ganz recht, denn so ganz professionell und entspannt sieht seine Haltung auf dem Board noch nicht aus. Da ist noch etwas üben angesagt.
Etwas mehr Frühling allerdings würde dem Tag gut tun.
Und meiner Stimmung auch. Wir waren dieses Jahr schon mal näher dran.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Es wird jetzt nicht mehr lange dauern. Der Anfang ist gemacht. Cool bleiben.
Ich hätte auch gern Frühling – oder doch noch etwas Schnee…??